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Susanne Zander

Fortgeschrittener

  • »Susanne Zander« ist der Autor dieses Themas

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1

Samstag, 20. November 2010, 08:59

Erfahrungsberichte

Hallo,

ich war gestern mal wieder auf der Seite der IAH zu Gast und habe mich durch die Erfahrungsberichte gelesen.

Die Beiträge fand ich sehr aufschlussreich, denn in den letzten Monaten habe ich wieder einige Anrufe von einigermaßen hilflosen Besitzern vor allem von Schafpudeln bekommen, die vom Trieb und Temperament ihrer Hunde überrascht wurden. War ihnen der Hund doch als super Familienhund verkauft worden (nicht von AAH-Züchtern, zum Glück!).

So kam mir der Gedanke, ob es sinnvoll sein könnte, hier einige Erfahrungsberichte sowohl von Schäfern als auch privaten Haltern Altdeutscher einzustellen, um dadurch ein lebendigeres Bild vom Charakter der Hunde zu zeichnen.

Was denkt ihr? Einfach mal anfangen?

Gruß von Susanne

Apbreboco

Anfänger

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2

Samstag, 20. November 2010, 10:39

RE: Erfahrungsberichte

Hallo,
ich finde es auch traurig,wenn die Hunderassen alle als PERFEKTER Familienhund dargestellt werden,ohne auf ihre bedürfnisse einzugehen.Bei den FCI-Rassen ist das leider gang und gebe.Die medien leisten heute auch keine aufklärungsarbeit.Haubsache die zuschauerzahlen stimmen und in der kasse klingelt es.
Susanne,die idee von dir ist super.

LG
Speiky
und
Heimo

Martina

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3

Samstag, 20. November 2010, 14:04

RE: Erfahrungsberichte

Hallo Ihr beiden,

...wobei wir wieder bei der Aufklärungsarbeit wären!
Aber meine kürzliche Erfahrung mit einem Medienvertreter hat ergeben, dass sachliches Interesse besteht, nur woher sachliche Informationen beziehen?

Also lasst uns was tun!

Ich bin immer froh, wenn ich dazu komme, mal auf dieser Seite vorbei zu schauen, weiß aber, dass es noch andere lesenswerte Seiten gibt.

Zu welchen Themen möchtest Du Erfahrungsberichte, liebe Susanne?
Waren letztens im Tierheim wegen einer unserer Katzen, die verschwunden ist. Die war zwar leider nicht unter den viiielen Miezen, die dort auf liebevolle Menschen warten, aber beim Vorbeigehen sah ich auch einen Pudel, der gerade im Auslauf unterwegs sein durfte. Ja, sehr temperamentvoll...
Aber ehe wir nicht unseren Fuchs so weit haben, wird nicht mal an andere Hunde gedacht! :nene:

Ich bin von unserem Fuchs total begeistert und liebe ihn gerade deshalb, weil er ein so fröhliches und aufgewecktes Wesen hat. :aetsch:
Aber als Familienhund würde ich ihn auch nicht bezeichnen wollen, obwohl er das uneingeschränkt ist. Er ist weit mehr und benötigt viel mehr, als ein braver Pfiffi im herkömmlichen Sinne.
Unser Fuchs ist als triebig zu bezeichnen und als durchsetzungsbereit.
Bedeutet unbedingte Konsequenz und zwar immer.
Bedeutet Grenzen setzen und verteidigen und zwar immer.
Mit der viel beschworenen harten Hand haben wir so unsere Schwierigkeiten, wir arbeiten lieber mit Geduld. :ahja:
Das können wir uns "leisten", weil wir nicht mit ihm arbeiten müssen. Die Argumente der Schäfer sind für uns nachvollziehbar, wenn er an Schafen arbeiten soll, dann muss sein Trieb mit aller Härte in Schranken gehalten werden, damit er die Schafe nicht verletzt, die haben ja auch ein Recht auf Unversehrtheit.

Von einem Leben in der Stadt kann ich für einen Hütehund nur ab raten und tu das auch. Wir leben am Rande der Stadt, aber es ist trotzdem nicht optimal.
Ein Hütehund ist, wenn er das ist, was er sein soll, ein ausdauernder Läufer, selbstständig denkend und handelnd. In der Stadt kann er nicht frei unterwegs sein, zumindest bei uns herrscht Leinenzwang und zwar egal, ob der Hund gut führig ist oder nicht. Es gibt nichts, was er hier selbständig erledigen dürfte.
Der Besuch auf dem nächstgelegenen Hundeplatz war nicht von Erfolg gekrönt, weil man dort nicht mit seiner Wesensart klar kam. Das wurden drei Schritte zurück, statt einer voran.

Also fahren wir regelmäßig raus, suchen Möglichkeiten, wo er dazulernen kann und wir mit ihm. :wow:
Die besten Tipps waren immer die von Schäfern. Deshalb lassen wir keine Möglichkeit aus, mit ihnen in´s Gespräch zu kommen.
Aber es ist eigentlich nicht die Aufgabe von Schäfern, Privathaltern von Hütehunden bei der Ausbildung zu helfen.
Wenn wir nicht aufpassen, sind mehr Hütehunde in Privathand als Schäfer zur Verfügung stehen können. Oder die Schäfer arbeiten in Zukunft lieber als Hundetrainer...

Das war´s jetzt erst mal, schönes Wochenende :wink:

Martina
[SIZE=7]James Matthew Barrie:[/SIZE]
Glück liegt nicht darin, dass man tut, was man mag, sondern dass man mag, was man tut.

Susanne Zander

Fortgeschrittener

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4

Samstag, 20. November 2010, 19:20

RE: Erfahrungsberichte

Hallo Martina,

vielen Dank für Deine Erfahrungen!

Genau das habe ich gehofft, hier von euch zu sammeln, nämlich sachliche Beiträge zu den Themen

- Welches sind die Eigenschaften, die ich an meinem Hund/an meinen Hunden besonders schätze?

- Die wichtigsten Erfahrungen bei der Ausbildung als Fazit

- Welche besonderen Eigenschaften bringt der AH mit und wie nutze ich sie an der Herde oder im Alltag?

- Was war ihm leicht beizubringen, wo gab/gibt es Schwierigkeiten?

- Was ist hilfreich, welche Erfahrungen hätte ich mir sparen können?

Bin gespannt,

herzliche Grüße

Susanne

Schnecke

Anfänger

Beiträge: 30

Wohnort: Susanne Bohling

Beruf: Schafpudel

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5

Samstag, 20. November 2010, 20:48

Das Problem ist nicht erst seit gestern akut - und auch im Schafpudelforum tauchen diese Probleme immer wieder auf.

Obwohl zwischenzeitig vor unserem Forum als "Hausfrauenforum" gewarnt wird (man muss diesen Zusammenschluß von Schäfern, Züchtern, Haltern und Notfallhundengagierten, die alle mit ihren Schafpueln "klarkommen" ja auch nicht mögen) bleibt dieses Thema aber immer aktuell.

Daher hat unser Mitglied Castor gerade aufgrund unserer Diskussionen vor ein paar Tagen folgenden Text verfasst. Castor hat selber mal mit Schafpudeln gearbeitet und ist jetzt Privathalter.

Öffentlich zu lesen ist er hier im Blog:

http://www.schafpudelseite.de/Blog/

Auch wenn es mehr ein Fazit aus unseren Forendiskussionen ist, möchte man den Text an vielen Stellen verteilen.

Die Probleme die es geben kann und von denen man immer und immer wieder hört, sind einfach die Leinenführigkeit gepaart mit einem gewissen Schutzinstinkt, der Jagdtrieb, den ein Hütehunde ja nicht mitbringt (steht zwar nicht mehr so im Inet, wird aber immer noch geglaubt), der dann aber durchkommt, das Eigenständige Handeln das oft mit dem Einsatz der Zähne verbunden ist.

Ich denke ansonsten hat Martina alles wunderbar formuliert :respekt:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Schnecke« (20. November 2010, 20:54)


Heidi

Fortgeschrittener

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6

Sonntag, 21. November 2010, 01:23

Auch in unseren Tierheimen sitzen AH`s, Grund der Abgabe: "Halterüberforderung".
Kann ich gut nachvollziehen, nach meinen Erfahrungen mit Betty, dabei bin ich Hundetrainerin, Hunde vieler verschiedener Rasssen, begleiteten mich schon durch mein bisheriges 50-jähriges Leben.
Betty kam als Welpe mit 8 Wochen zu uns, ganz bewußt angeschafft und ausgesucht.
Sie zeigte bereits in diesem Alter ausgeprägten "Verfolgungstrieb", Allem, was sich schnell bewegte, rannte sie hinterher und versuchte festzuhalten. Nach monatelangem, fast täglichem Training schaffte sie es, Fahrradfahrer, Jogger, Autos, ballspielende Kinder und die Waden vor uns gehender Fußgänger :D zu ignorieren.
Um den Jagd/Hütetrieb später besser kontrollieren zu können, besuchte ich mit ihr mehrfach verschiedene Wildgehege bis zur 16. Lebenswoche (damit machen Jäger, ihre Jagdhunde für Niederwild "rehfest").

Alleine bleiben fiel ihr lange schwer, bei meinen ersten Versuchen rannte sie pinkelnd vor Angst durchs ganze Haus. Meinen Job als Tierarzthelferin musste ich kündigen, da Betty im ersten Jahr nicht länger als 2-3 Stunden alleine bleiben konnte - dann "spielte" sie mit allen erreichbaren Einrichtungsgegenständen, zum Hundesitter wollte sie nicht, sie pieselte, sobald sie wußte, wo´s hingeht.

Beim Trainiing zeigt sie eine sehr schnelle Auffassungsgabe, ich trainiere Agility, Tricks, Dogdance und Mantrailing, nicht jeden Tag, nicht alles auf einmal, von jedem ein bischen. Wird Betty im Training überfordert, wird sie laut und ich breche immer mit einer gelungenen, gegebenenfalls einfacheren Übung ab.
Im Alter von 14 Monaten besuchten wir unser erstes Hüteseminar, mit 18 Monaten lief sie eine sehr schöne Begleithundeprüfung, gelegentliche Dogdance-Auftritte meistert sie souverän.

Entspannte Spaziergänge auf "Hundewiesen" sind nicht möglich, jeder sich "schlecht benehmende" Hund (fixiert oder geht nicht gleich, wenn Frauchen/Herrchen ruft) wird von Betty gemaßregelt und es laufen viele davon ´rum. "Hundefreundschaften" schafft man sich somit keine, ich bevorzuge sowieso einsame Spaziergänge, da Betty auch gut ausgeprägten Schutztrieb zeigt :D.

Zu jeder Zeit konnte ich Betty aus jeder Situation sofort abrufen (haben wir auch fleißig trainiert), problematisch war es trotzdem, sie hier (wir wohnen am Stadtrand) frei laufen zu lassen, aufgrund ihrer schnellen Reaktionen. Langsam ging gar nicht, in 5 Sekunden war sie freilaufend an der nächsten Ecke und in Bruchteilen davon um die Ecke, wenn sie Interessantes - andere Hunde/Menschen enteckt hatte.

Mit 18 Monaten begann ich regelmäßig 1 - 2 x wöchentlich bei einem Wanderschäfer mit ihr zu hüten.
Nach einigen Wochen wurde sie deutlich ruhiger, mittlerweile gibt es keine "Blitzstarts" mehr.
Auch wenn es mehrere Tage kein Training oder "Bespaßung" gibt, Betty ist im Haus ruhig und ausgeglichen, beim Training immer mit Eifer, Fleiß und viel Freude dabei, sie bemüht sich mir zu gefallen, ist immer "auf Empfang", immer fröhlich, oft lustig und oft laut, mein absoluter Traumhund.

Gehe ich nach dem Hüten beim Wanderschäfer zu meinem Auto, krabbelt Betty unter´s Auto des Schäfers und ich muss sie mehrmals auffordern mit mir zu kommen.
Der Hund kann sich´s nicht aussuchen - zu wem er kommt, darum sollte mensch sich gut überlegen, wen er sich für 15 Jahre ins Haus holt. Und gegebenenfalls viel Zeit, Opferbereitschaft und Liebe mitbringen.
VG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Heidi« (21. November 2010, 01:58)


fistel

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7

Dienstag, 23. November 2010, 22:56

N`abänd zusammen,
ich hab jetzt schon Angst, dass mein Post zu lang wird, aber Erfahrungen mit AHs, deren Haltern und verschiedensten Problemen durfte ich die letzten Jahre viele machen.
Die Zusammenfassung von Schnecke kann ich nur unterschreiben. Wobei man einfacher sagen kann: AH-Halter haben Probleme in sämtlichen Bereichen: innerartliche Aggression, aggressives Verhalten gegenüber Menschen, Probleme mit dem Jagdverhalten, kaum Kontrolle trotz Leine und folglich im Freilauf sowieso nicht.

Die Ursachen hierfür sind fast immer die selben

1. Die Leute schaffen es kaum von ihrem Hund ernst genommen zu werden. Verspielen sich`s aber auch fast immer selbst, indem sie sich verhalten, als hätten sie da ein Kleinkind vor sich... Leckerlie hier, Lob da, Spielie hier und "hast du schon Kacki gemacht?"

2. Und dann der schon so oft genannte "Trieb". Der dient immer gut als Entschuldigung dafür, dass die Hunde hochgedreht und oft auch überdreht durch die Gegend ballern. Dass dies oft daran liegt, dass die Hunde im ersten Lebensjahr mit Quietschie, Ball, Reizangel, Frisbee, überdrehter Stimme und dergleichen zum hochdrehen erzogen werden, wird gerne ignoriert... dann hätte man ja selber Schuld....

Und mit dieser Mischung aus mangelnder Kontrolle und hochgeputschten Hunden entstehen dann die Gespanne und deren Geschichten... dabei wär`s recht einfach: haltet die Hunde wenigstens das erste Jahr überwiegend ruhig und arbeitet in erster Linie daran ernst genommen zu werden anstatt gemocht zu werden oder... was weiß ich ... interessant zu sein.
Bei einem jungen Hund ist es einfach in entscheidenden Situationen (Wildbegegnung, spielende Artgenossen, Begrüßung von Fremden, ...) ein ruhiges und souveränes Verhalten einzufordern.
Ich mach das am liebsten per "Leinenführung". Ich find`s gut, wenn der Hund lernt in "kritischen" Situationen locker neben einem zu gehen anstatt sich zu setzen, oder sich hinzulegen.
Wenn man dann auch noch gleichzeitig darauf verzichtet, den Hund grundlos hochzuschrauben (ich glaube heutzutage nennt man so etwas "Beschäftigen"), kann`s nur ein entspannter und souveräner Hund werden!
Und weil AHs ja irgendwo ballern können sollen, besorgt man ihm/ihr einen adäquaten Spielkameraden (nix Whippet, eher Riesenschnauzer), den man dann zwei oder drei mal die Woche trifft. Dann hat der AH alles, was er braucht und der Halter einen coolen Hund zum richtig mit angeben... oder wofür man sowas sonst noch gebrauchen kann.

:prost:
Wer Rächtschreipfeler ,finden tut oder falschä kommas kan, sie behaltän!

fistel

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8

Dienstag, 23. November 2010, 23:13

Achja.... Mist... was vergessen:

Ich find`s lustig, dass selbst die "Kuschelfraktionen" in verschiedenen Foren immer wieder sinngemäß schreiben, dass man es ja verstehen muss, wenn die Schäfer so harte Methoden anwenden müssen, weil die Hunde ja in der "heftigen Trieblage" funtionieren müssen...
(Die Argumente der Schäfer sind für uns nachvollziehbar, wenn er an Schafen arbeiten soll, dann muss sein Trieb mit aller Härte in Schranken gehalten werden, damit er die Schafe nicht verletzt, die haben ja auch ein Recht auf Unversehrtheit.)
somit gehöre ich dann wohl zur Turbo-Kuschel-Fraktion, weil ich so etwas um`s Verrecken nicht unterschreiben würde. Erzieht man den Hund halbwegs im ersten Jahr, bringt ihm also bei mit seiner Bereitschaft hochzudrehen selbst umzugehen und sich zu kontrollieren, braucht`s an den Schafen auch nicht mehr viel Korrektur. Aber die Brechstangen-Methode funktioniert halt zuverlässig und macht weniger Arbeit...

Worum`s mir hierbei eigentlich geht ist Folgendes:
Nur weil ein Hund in Situationen entwicklungsbedingt oder auf Grund seiner Genetik sehr weit hochdreht, heißt das nicht, dass man dadurch gezwungen ist brachiale Methoden anzuwenden... sorry, aber das hat sich für mich einfach so gelesen.

Und nun ab unter die Decke - morgen wird der Tiger-Zwinger fertig gebaut...

:prost:
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Martina

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9

Mittwoch, 24. November 2010, 15:12

Hallo Daniel,

mit Deinem Beitrag kann ich leider überhaupt nix anfangen.
Wo oder bei wem hast Du denn so´ne Erfahrungen gesammelt?

zu 1. Meiner nimmt keine Leckerlis, wenn gearbeitet werden soll.
Dieser Tipp vom Hundeplatz erwies sich als völlig unbrauchbar.
Wir arbeiten nur mit Lob bei gut erfüllter Aufgabe. Als Welpe mit Streicheln, akustisch kommentiert. Inzwischen reicht auch schon das Wort.
Deine Babysprache gab es nicht mal bei unseren Kindern, das war mir von jeher zu blöd.

zu 2. Aber von unterschiedlich triebigen Hunden hast du schon mal was gehört!?
Für uns erstaunlich war die Erfahrung, dass es auch Hütehunde geben kann, die keinerlei Trieb zeigen.
Die sind dann sicher geeignet für Kinderersatz-Ansprüche? Aber nein, ein Hund sollte niemals der Ersatz für ein Kind sein!

Hütehunde wurden dafür selektiert, mit dem richtigen Hütetrieb ausgestattet, an Schafen zu arbeiten.
Jagdhunde wurden danach ausgewählt, entsprechend ihrer Arbeitsaufgaben den jeweiligen Trieb zu haben. Also hetzen, Spuren verfolgen, aus dem Bau treiben usw. Je nach Rasse, also ürsprünglicher Arbeitsaufgabe, sollen sie auch heute noch den jeweiligen Trieb zeigen.
So auch die Hütehunde. Ihrer Aufgabe entsprechend sollen sie den dafür notwendigen Trieb aufweisen. Und dieser Trieb ist angeboren und variert von Individuum zu Individuum. Man muss dann sehen, wie man ihn gesteuert bekommt.

Zum Thema Härte: ich bekam ein schönes Buch empfohlen, von einem, der unseren Hund an den Schafen gesehen hatte. "Mit dem Hund auf du" von Trumler. Da findest du dann auch die Antwort bezüglich deiner Kuscheltiere... Aber das ist ein Buch für Leute, die ernsthaft für Hunde begeistert sind. Nicht zu empfehlen, um damit in tausend Foren hausieren zu gehen oder einfach nur mal zu schwätzen.

Warum man einen Hund zum Angeben braucht, weiß ich nicht, dafür wär mir meiner zu schade, dass ich ihn wegen der Meinung oberflächlicher Anderer nutzen sollte.
Wenn mir ein erfahrener Schäfer sagt, dass das ein toller Hund ist, über so ein Lob freu ich mich schon. Aber dafür haben wir unseren Hund nicht zu uns geholt. Das nimmt man nur gern mit.
Gute Gründe, sich eines Hundes oder speziell eines Hütehunds anzunehmen, gibt es sicher viele. Weshalb hast du eigentlich ausgerechnet einen Hütehund, fistel-Daniel?

Gruß
Martina
[SIZE=7]James Matthew Barrie:[/SIZE]
Glück liegt nicht darin, dass man tut, was man mag, sondern dass man mag, was man tut.

fistel

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10

Mittwoch, 24. November 2010, 17:51

Hi Martina,
ich habe jetzt garnicht deinen Hund oder irgendeinen Speziellen gemeint, sondern die Hunde vieler Kunden. Ich habe sowohl privat (Schwarzer, Strobel, Tiger), als auch beruflich viel mit den Altdeutschen zu tun. Und in meinem Bekanntenkreis befinden sich einige Schäfer - von daher konnt ich da auch schon viele Eindrücke sammeln.
Mir ist schon klar, was mit "triebigen" Hunden gemeint ist - ich denke ich habe genug davon gesehen. Was ich meinte ist aber, dass der Trieb nicht eine wie auch immer fixe Größe ist. Ich sehe ihn eher als "Bereitschaft" eher so oder so zu reagieren. Durch Lernerfahrungen kann man ihn aber fördern oder hemmen, bzw dem Hund beibringen sich selbst zu beherrschen. Und so können "triebige" Hunde auch ganz entspannte Artgenossen werden.
Am besten klappt`s durch rechtzeitiges Eingreifen in wichtigen Situationen, also vom Junghundalter an, aber auch später lassen sich recht brauchbare Resultate erzielen.
Nur solange von einem Trieb geredet wird, glauben alle, dass man ihn nur "kanalisieren" kann, weil es ansonsten zu "Triebstau" und Ausfallerscheinungen kommen könnte.
Ich kenne viele gute Hunde, die sicher als "triebig" bezeichnet werden können, die also bei der Arbeit ein oder zwei mal pro Monat richtig Druck machen, die aber trotzdem im Alltagsleben keinerlei soziale Defizite aufweisen.
Ebenso kenn ich Hunde, die hart und gut gearbeitet haben, dann in Privathand kamen und ohne weitere Schafbekanntschaften ein Leben als guter "Familienhund" führen.
Und Hunde, die ohne Arbeit direkt in Privathand gingen und dort den Alltag bereichern, deren Geschwister aber allesamt bei Schäfern gute Dienste tun.

Für mich ist "Trieb" einfach der falsche Ausdruck - klingt immer nach etwas, das unbedingt und unabwendbar durchbrechen muss. Immer und immer wieder... wenn dem so wäre, gäbe es all die positiven Geschichten mit "triebigen" Hunden nicht.
Einen unbedingten Trieb zu schlechtem Verhalten kann ich bei den AHs nicht sehen, aber alltäglich jede Menge Fehler im Umgang mit den Hunden. Und oft machen es die Leute, weil sie glauben "einen Trieb (am besten frühzeitig) kanalisieren" zu müssen.

Mit der "Trieb"-Diskussion will ich auch niemandem auf dem Schlips treten - soll eher eine Sichtweise eröffnen, die es ermöglicht auch mit "triebigen" Hunden ein ruhiges und angenehmes Leben zu führen.

Warum ich zu den AHs gekommen bin? Gesunder und langlebiger Hund hat`s geheissen, billig im Unterhalt und braucht selten nen Tierarzt. Hingefahren, Strobel eingepackt... der beste Hund, den ich jemals hatte. Als ich dann bei einem Schäfer die Wehrhaftigkeit eines Tigers sah, musste ich mir so einen auch noch zulegen. Wieder absolut begeistert. Für mich sind`s die perfekten Hunde: absolut anpassungsfähig und geistig und körperlich robust, schnell und einfach zu erziehen und sie stellen wenig Ansprüche an die Unterbringung.
Und ich kann damit beruflich und privat gut angeben. Gut erzogene AHs sind überall recht dünn gesäht. Somit sind se eine gute Werbung, die sich beim Vorbeilaufen selbst erklärt.

:prost:
daniel
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Martina

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11

Mittwoch, 24. November 2010, 19:50

Hallo Daniel,
nur ganz schnell, pflichtvergessen, noch mal schauen und:

Das war mein Beweggrund, mich für so einen zu begeistern: so flink und ausdauernd wie sie sind, so entspannt können sie auch sein. Hatte eine vage Vorstellung, um was es gehen könnte und dann sind wir zum Bundesleistungshüten nach Glasten gefahren und waren hin und weg!

Danach wurde intensiv geschaut, was es so zum Thema gibt, AAH-Forum geschnuppert, Leute vom Schafzuchtverband mit Fragen gelöchert und dann Hund bestellt. Da ich wenig Erfahrung mit Hund hatte, hab ich der Züchterin gesagt, was ich haben möchte und sie hat mir tatsächlich exakt den Welpen herausgesucht. Wobei wir beim Thema wären, nicht nur die Schäfer geben super Tipps, auch ZüchterInnen.

Inzwischen sind wir rein vernarrt, AHs haben Suchtpotenzial...
Und bei den Leistungshüten gibt es so viel zu beobachten!
Am Wochenende machen wir "Welpentreffen", was bin ich gespannt, wie sich die anderen so entwickelt haben!
Es sind acht unterschiedliche Persönlichkeiten in einem Wurf herausgekommen.
Was für eine Vielfalt der Natur!

Noch eins: Trieb heißt doch nicht schlechtes Verhalten! Die Frage ist in der Tat, wie man damit umzugehen versteht.
Und dass ich nur über meinen Hüterich berichte liegt daran, dass ich keine solche Sammlung habe wie du. Widme allerdings meine Freizeit vorrangig ihm und den AHs, Tendenz steigend.
Arbeitsmäßig geht das bei mir leider gar nicht und deshalb mach´s gut, bin jetzt brav fleißig.

Martina
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Pferdebauer

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12

Donnerstag, 25. November 2010, 01:25

:denk: ja, zu dem Thema habe ich auch Einiges zu schreiben
was ich an meinem Hund schätze?
er ist so ein toller Familienhund, absolut ausgeglichen, kommt super mit anderen Hunden klar, zeigt an, wenn irgendwelche Leute auf unserem Hof rumschleichen, ohne die gleich anzufallen,fängt inzwischen öfter mal Ratten (wobei das nicht unbedingt seine Stärke ist,da zu schadloser Griff) wartet brav, wenns nichts zu tun gibt....und... will mir vor allem immer helfen, wenn ich irgend etwas mit Tieren mache.
:zwinker:nein ich hätte früher nie gedacht, dass einem ein Hund beim Treiben so gut helfen kann (besser als die meisten Praktikanten).
Markus

fistel

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13

Donnerstag, 25. November 2010, 08:34

Morgääääähn zusammen,
brrrRRRRrrR.... schweinekalt da draussen. Das mit den Praktikanten kann ich nur unterschreiben. Hatte vor kurzem den zweiten Hund im Auto und musste eine Praktikantin an den Schafen mit-einsetzen. Wär`s zeitlich nicht so knapp gewesen, wär`s auch lustiger gewesen, aber im Kern bleibt die Feststellung: Menschen haben kaum Gefühl für den Druckpunkt und sind einfach nicht wendig genug. Vom Griff ganz zu schweigen.... wär`s ein Hund gewesen, wär er/sie schlagartig kastriert und verkauft worden.

Zum Trieb noch kurz:

Noch eins: Trieb heißt doch nicht schlechtes Verhalten! Die Frage ist in der Tat, wie man damit umzugehen versteht.

Für die meisten Leute dient "ein Trieb" aber als Entschuldigung für das schlechte Verhalten ihres Hundes. Ein paar Beispiele hierfür wären:

"Mein Drahthaar jagt Radfahrer/Bälle/kleine Hunde/Wild - das ist sein Jagd-Trieb."
"Mein Malli lässt keine Fremden rankommen - das ist sein Schutz-Trieb."
"Mein AH treibt andere Hunde zusammen - das ist sein Hütetrieb."
usw...

Wenn bei den Nicht-Privaten die Hunde dann spuren, wird`s so dargestellt, als wäre dies nur mit "der harten Hand" zu erreichen... weil Triebe ja so mächtig sind...
ich würd in Anlehnung an einen Werbetext gerne loswerden: Trieb ist was Du d`raus machst!

:prost:
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Martina

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14

Montag, 29. November 2010, 20:16

Hallo Daniel,

<Und so können "triebige" Hunde auch ganz entspannte Artgenossen werden.>

Wenn du auch zum Thema Trieb nicht wirklich auf den Punkt kommen willst - oder vielleicht auch nicht kannst!? - so hast du doch eines genannt: den entspannten Hund.

Unser Fuchs zeigt genau dieses Verhalten, er ist unglaublich entspannt, strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Und begeistert damit schon wieder andere. Aber nicht vergessen: dazu muss er mit sich und der Welt im Reinen sein. Seine Familie um sich haben, Teile davon reichen auch schon, einen schönen "Spaziergang" mit vielen interessanten Düften gehabt haben oder ein schönes Spiel im Gelände mit anderen möglichst gleichgroßen Hunden, am Besten Füchsen, oder mit fröhlichen Menschen, es müssen auch gar nicht seine Leute mit ihm Toben... oder eben beim Hüten mitgetan haben, schon Hüteübung bringt Glückseeligkeit.

Wenn er dann ausgestreckt und ausgebreitet auf dem Rücken liegt, zufrieden schmunzelt und mit einem langen Brummen einschläft oder sich bei mir ankuschelt, seinen Kopf auf meine Beine legt oder unter meine Hand schiebt, strahlt er eine Ruhe aus, ein Traum von einem Hund!
Geht es dann raus, ist er in vollem speed unterwegs und Ruhe ist nirgends zu erkennen. Aber volle Konzentration auf das, was gerade anliegt.
Trieb schließt doch Entspannung nicht aus! Die ist nicht vom Temperament des Hundes abhängig sondern von seiner Zufriedenheit.

Viele Grüße
Martina
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Glück liegt nicht darin, dass man tut, was man mag, sondern dass man mag, was man tut.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Martina« (29. November 2010, 20:19)


Tina

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15

Donnerstag, 2. Dezember 2010, 10:04

Danke Martina,
du spricht mir aus der Seele!!

Amy ist genau der selbe Typ(sind ja auch geschwister, aber das macht ja eher die Erziehung aus!), zuhause eine absolute Zuckerschute! ABER geht es raus ist es als würde man eine Schalter drücken!!!

Sie ist trotz Trieb ansprechbar! War zwar etwas arbeit! Aber das weiß man beim kauf eines solchen Hundes, oder SOLLTE diese auch wirklich wissen!!

Nicht jeder Hund ist gleich! Ich besitze wie hier alle wissen, ZWEI dieser wunderschönen Exenplare!!! UND auch ich, die Hunde an der Herde angelernt hat, habe privat erstmal ganz schön dazu lernen MÜSSEN!!! UND auch einiges am MIR umstellen!!!

Aber nun zu meinen Erfahrungen mit MEINEN beiden Süßen!

Isy ist ein wunderbarer Ersthund!!
Sie hat Schafe gehütet und ist dann mit nach Berlin gekommen OHNE das ihr irgendwas fehlte. Ich habe ihr eine andere Beschäftigung gegeben und das war der Hundesport. Ich selber wollte das machen, aber sie selber bräuchte es nicht wirklich. Sie ist verträglich mit allen Hunden!
Ist zu jedem Mensch einfach nur lieb und zu meinen Neffen und Nichten ein Schatz, den keiner missen möchten!! Und genauso LIEBT Isy die Kids. Jetz mit den Schilddrüsentabletten wird meine "Alte" wieder jung!!!

Amy ist tireblich sehr hoch, sogar bei geringen Reizen! ABER nach fast 2Jahren Arbeit, OHNE Schafe sehr gut kontrollierbar geworden!
Sie ist in der Wohnung selbst wenn es klingelt nicht zuhören! Obwohl sie den Besuch freudig begrüßt.
Die Kids kann sie sleber nicht ganz einordnen, aber das ist eine lernsache, wo einfach ein bisschen arbeit noch reingesteckt werden muss!
Im Freilauf sind alle Hund toll, an der Leine prollt sie gerne nochmal rum, aber ist mittlerweile sehr schnell wieder runter zubringen, und das nur damit das man sie hat sitzen lassen und gucken! JETZ können wir an lockerer Leine auch an ihnen vorbei laufen ohne das mein Hund sich in extase brüllt!*freut mich tierisch!* Lange habe ich ja dran gearbeitet!
Sie wird wie Isy im Hundsport geführt, DA ich es MÖCHTE! Sie zeigt super Ansätze im Sport und es macht ihr Spaß!!!
Und darum geht es mir, meine Hunde alle beide sollen Spaß mit mir haben :zwinker: UNd das haben wir auch nach 3Wochen ohne Hundeplatz!

ICH selber finde Leute die sich einen AH anschaffen wollen, richtig informiert werden müssen egal ob vom Schäfer oder vom Privatzüchter! Das ist das a und o!

LG Tina und ihre Füchse

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tina« (2. Dezember 2010, 10:05)


biber

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16

Donnerstag, 2. Dezember 2010, 14:07

Ich glaube, zwischen den Ost- und Mitteldeutschen Schägen und den Süddeutschengibt es große Unterschiede.Bei uns im Süden (Oberschwaben, Schwäbische Alb) gelten z.B. Füchse ( im Vergleich mit Süddeutschen Strobeln, Schwarzen, Tigern usw.) als leichtführig, einfach im Umgang und fast als Anfängerhunde geeignet,leicht zu beeindrucken, verträglich und leicht ohne Leine zu führen.
Ein schwäbischer Berufsschäfer, der sowohl Füchse als auch Süddeutsche züchtete, sagte einmal : "Wer nicht einmal mit einem Fuchs klarkommt, kommt wahrscheinlich mit keinem Hund klar".
Nach jahrzehntelanger Erfahrung mit Süddeutschen hatte er einfach andere Maßstäbe. Alles eine Frage des Blickwinkels

Tina

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Beiträge: 171

Wohnort: Berlin

Beruf: Altdeutscher Fuchs

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17

Donnerstag, 2. Dezember 2010, 14:16

Hallo Biber,
siehste das finde ich weniger!!
In der Ausbildung habe ich Süddeutsche geführt und die waren super einfach! Und dann mit Isy kann der erste Mitteldeutsche im Betrieb und blieb nur ein Jahr! Sie hatte ihren eigenen Kopf, lief bei keinem, war ein "ein Mann"-Hund!


Aber is doch cool wie unterschiedlich die Auffassung sind!
Und ich glaube es ist auch wichtig mal wirklich solche Themen anzusprechen!

LG Tina und Füchse :zwinker:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tina« (2. Dezember 2010, 14:16)


Heidi

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18

Donnerstag, 2. Dezember 2010, 20:30

@biber

Zitat

...gelten z.B. Füchse ( im Vergleich mit Süddeutschen Strobeln, Schwarzen, Tigern usw.) als leichtführig, einfach im Umgang und fast als Anfängerhunde geeignet....

fast als Anfängerhunde für Schäfer oder Privathalter?

Zitat

leicht zu beeindrucken, verträglich und leicht ohne Leine zu führen.

....leicht zu beeindrucken.... - ja
....verträglich.... - ja, sofern alle Hundebesitzer, die dir begegnen, sich darüber freuen, dass Füchsle endlich deren Hunde erzieht. :D
In der Realität ist´s leider so, dass gerade Besitzer unerzogener Kleinhunde bei einer lautstarken "Erziehungsmaßnahme" um das Leben ihres Hundes fürchten und ein lebenslang behördlich verordneter Leinenzwang in der heutigen Zeit schnell verfügt ist.
....leicht ohne Leine zu führen.... - auf freiem Feld ja; ansonsten nein, weil bis ich meine Schrecksekunde und Reaktionszeit hinter mir hatte, ist Fuchs schon hinter der Katze - vor´m Auto :wasjetzt: - oder eben unsichtbar, aber sicher nicht "untätig", um die nächste Ecke.

Warum wohl findet man doch immer wieder "Gebrauchte" in Tierheimen oder von Privat abzugeben, mit Macken, wie "Zwicken", "mag keine Besucher", "stark ausgeprägter Schutztrieb, der noch in die richtigen Bahnen gelenkt werden muss", "verfolgt Autos, Fahrradfahrer", usw...., wenn´s fast ein Anfängerhund ist?
Selbst Hundetrainer haben sich wieder von ihren Füchsen getrennt.

Einige süddeutsche Schäfer, die ich kenne, bevorzugen die Süddeutschen, gerade weil sie ruhiger arbeiten, als Mitteldeutsche "Furchenflitzer".
VG Heidi
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Platon

biber

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19

Freitag, 3. Dezember 2010, 00:53

Nee, zum Arbeiten an der Herde bevorzugte dieser Schäfer lieber Süddeutsche, Füchse haben oft den Keulengriff und gehen seiner Ansicht nach, wenn sie in Stress kommen oder wenn sie müde werden zu tief in die Beine.
Seine Füchse hat er meist an Privathalter verkauft, drei davon kenne ich, die sind alle zufrieden. Einer besitzt glaube ich gar keine Leine, hält seine Hündinnen seit 6 Jahren auf dem nicht eingezäunten Hof an der Hauptstrasse. Die warten, bis er von der Arbeit kommt. Hat auch ein paar Schafe in Hobbyhaltung, Fuchs hilft ihm dabei. Manchmal hilft er an Großherden aus, aber nicht öfter als zehnmal im Jahr. Ist ein junger Mann, ruhiger Typ, AAH mitglied, hat erst seit 7 Jahren Hunde, Fuchs geht überall mit, auch in die Stadt.(Hat aber ziemlich gute Zuchttauglichkeitsprüfung absolviert, ist keine lahme Ente ohne Trieb)

Maik kennt den Mann und den Hund und auch den erwähnten Schäfer .

biber

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20

Freitag, 3. Dezember 2010, 13:06

Einer Bekannten von mir habe ich eine Fuchshündin vermittelt, direkt als Welpe vom Schäfer. Die Frau hatte keine Hundeerfahrung und ist jetzt seit 2Jahren total glücklich mit ihrer folgsamen und rundum freundlichen Hündin.Mittlerweile sind die beiden eifrig in einer Rettungshundestaffel tätig