An dem "hochsozialen"
Lebewesen ist bestimmt was dran. Unseren vorletzten Hund, einen 1/2 jährigen Mischlingsrüde mit Hütehundanteil, haben wir nur draussen auf dem Hof, bzw. im Kuhstall gehalten, weil ich das von meinen Eltern so kannte, dass ein Hund nicht ins Haus gehört und weil wir damals noch sehr kleine Kinder hatten, die ständig auf dem Fußboden rumkrabbelten. Die Folge war, dass der Hund keine wirkliche Bindung zu uns entwickelte und gern mit vorbeikommenden Spaziergängern mitlief. Nachdem wir ihn dann im Kreistierheim abholen mussten, weil eine Gruppe Kinder ihn im Nachbardorf einfach an eine Bank gebunden hatten und niemand wusste, wo der Hund hingehörte, ist er schliesslich eines traurigen morgens ganz verschwunden, vermutlich geklaut.
Mit unserer Jenna haben wir das ganz anders gemacht. Sie durfte von Anfang an in den Hausflur und suchte sich selber dann den für sie angenehmsten Schlafplatz, neben dem Wäschekorb, zwischen Bad , Kinder- und Elternschlafzimmer.
Auch in die Küche darf sie, wo sie besonders während der Familienmahlzeiten in der ihr zugewiesenen Ecke liegt und einfach nur dabei ist, ohne zu betteln oder überhaupt besonders beachtet zu werden. Alle anderen Zimmer sind tabu, was sie recht schnell akzeptierte.
Sie ist total Hof- und Familientreu geworden, bleibt beim Arbeiten immer in meiner Nähe und warte in arbeitsfreier Zeit auf dem Hof oder im Haus dösend auf die nächste Gelegenheit mir zu helfen. Wenn ich abends vergesse sie ins Haus zu lassen, legt sie sich vor die Haustür. Da sie auch sehr wachsam ist und gern Leute anbellt, die auf der Strasse vorbeilaufen, z.B. den Zeitungsausträger morgens um halb 4, nehme ich sie allerdings doch lieber mit rein.