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Heidi

Fortgeschrittener

Beiträge: 391

Wohnort: Nürnberg

Beruf: Altdeutscher Fuchs und Süddeutsche Schwarze

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Donnerstag, 7. August 2014, 00:31

Hallo Miri,
Altdeutsche sind Herdengebrauchshunde und gezüchtet für die Arbeit an großen Schafherden. Altdeutsche "wissen" sie müssen ein Schaf greifen, damit die Herde stehenbleibt, das funktioniert aber nur an großen Herden. Kleine Herden und vor allem Kameruner und Heidschnucken haben ein anderes Fluchtverhalten, sie laufen auseinander.
Das bedeutet, du musst deinen Hund erst mal kontrollieren lernen, in allen Situationen. Danach müssen die Schafe eingehütet werden, sie müssen lernen, dem Hund und dir zu vertrauen. Kameruner lassen sich überhaupt nicht hüten, sie werden immer auseinander laufen. Heidschnucken sind schwierig zu hüten.
Du solltest dir einen Trainer nach Hause holen, der sich mit Altdeutschen, Border Collies und Hüten auskennt, alles andere wird nichts!

Wenn dein Mann in einem Jahr nicht geschafft hat, das Vertrauen eures Hundes zu gewinnen, solltet ihr euch adäquate Hilfe (Tierpsychologe/Tierarzt mit Verhaltenstherapie) suchen.

Zu deiner Misshandlungsgeschichte: Hunde haben zwei wichtige Sozialisationsphasen, die Sozialisation auf ihre Sozialpartner (Mensch) ist mit 8 Wochen vorbei, die Sozialisierung auf die Umwelt ist mit etwa 16 Wochen abgschlossen. Mangelnde Sozialisation führt zu ängstlichen Hunden.
Normalerweise ist mangelnde Sozialisation bei den Altdeutschen kein Problem, aufgrund ihrer Lernfähigkeit gewöhnen sie sich schnell an neue Lebensumstände. Border Collies jedoch sind als Koppelgebrauchshunde auf die Zusammenarbeit mit dem Mensch angewiesen und damit sehr sensibel, eine Rassedisposition kann extreme Ängstlichkeit mitverursachen. Eine Misshandlung ist dazu nicht notwendig.

Bei dem Bruder ist wohl einiges schiefgelaufen, wenn man zu einem Welpen keinen Zugang findet, MUSS man den Hund einem Tierarzt vorstellen!
VG Heidi
Ein Hund hat die Seele eines Philosophen
Platon