Du hast ja schon viel erreicht.
Zur Leinenaggression, meine ich, daß die Ursache zum Einen wohl eher die Bereitschaft ALLES zu verteidigen ist,. Deshalb ist es bei den Hütern wohl auch so stark ausgeprägt.
Problematisch ist auch, daß die anderen Hunde i.d.R. nicht so richtig die Hundesprache beherrschen und "glotzen", bzw. fixieren, was bei den AH wiederum "den Kamm schwellen läßt". Meiner Meinung nach zu Recht. Nur haben deren Halter keine Ahnung, was ihr liegender und/oder glotzender "Dertutnix" gerade macht.
Zu dem Thema Hundebegegnungen kannst du auch auf o.g. Seite was finden.
Interessanterweise habe ich diesbezüglich bei den Leistungshüten, die ich gerne besuche, keine Diskussionen mit anderen Hunden, da sind überwiegend Hunde vertreten, die Hundesprache beherrschen. Meines Wissens nehmen es v.a. die Arbeitshunderassen bei Hundebegegnungen sehr genau, auch unter den selteneren Jagdhunderassen gibt es welche, die nicht "nur spielen wollen".
Im Alltag ist das mit meinen Beiden bei Hundebegegnungen sehr schwierig, aber ich klickere meine Hunde schon lange, mit Clickern und viel üben, war das Thema Leinepöbeln in 2 Wochen durch.
Noch eine kleine Anekdote: Treffen meine Hunde auf andere, schnüffeln unter Umständen ganz entspannt, der andere Hund wird gerufen, geht aber nicht, der Besitzer ruft ein zweites und ein drittes Mal, danach stürzt sich Betty mit Gebrüll auf den anderen - weil er nicht gehorcht.
Das macht Hundebegegnungen schwierig, ich weiß ja, daß sie nicht wirklich beißt bei der Aktion, aber häufig rastet der andere Hunde-Besitzer deshalb aus. Andererseits brauch ich dieses selbstständige Handeln an den Schafen, pfeife ich mehrmals ohne Reaktion, freut´s mich, wenn mein Hund, die Schafe zum Laufen bringt.
Zu dem "Hoch fahren" beim Anblick von Hunden:
Dies könnte evtl auch gewissermaßen antrainiert sein. Viele Hunde dürfen meiner Ansicht nach "zu viel" toben und spielen (auch in vielen Hundeschulen üblich), mit der Folge, daß sie beim Anblick von Hunden "einen Schalter umlegen", hochgradig gestresst sind und damit nicht mehr kontrollierbar. Das ist dann "erlernter Stress", hormonell gesteuert und "Hirn ausgeschaltet".
Ob dies bei deinem Hund zutrifft, kann ich nicht beurteilen.
Aber die AH sind prädestiniert darin, schnell "hoch zu fahren" - braucht man ja auch bei einem Arbeitshund ab und an. Andererseits tut es ihnen gut "Ruhe zu halten", nur ein ruhiger Hund ist lern- und aufnahmefähig. "Ruhe halten" lässt sich gewissermaßen auch trainieren, ich habe meine Betty immer weggepackt (ins Auto oder in die Box), sobald sie beim Training laut, bzw. hippelig wurde (Hochfahren kann auch durch Überforderung verursacht werden).
Auf jeden Fall wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg und man wächst schließlich an seinen Aufgeben.
Viele Grüße Heidi