Hallo liebe Alle,
ich bin neu in diesem Forum und bräuchte mal eure Hilfe. Ich habe mein Problem bereits in der Suche recherchiert, aber es war kein Beitrag dabei, der mir helfen konnte.
Mein Hund:
Ich habe Bruno (ca. 7 Jahre, Gelbbacke) vor einem halben Jahr aus dem Tierschutz bei mir aufgenommen. Er hat früher in Polen Schafe gehütet und war ein reiner Arbeitshund. Nun ist er wahrscheinlich wegen altersbedingter Wehwechen (Herzschwäche, Arthrose) abgegeben worden. Er kennt allerlei Dinge (Haushaltsgeräusche, Autofahre, etc.) und hat einen guten Grundgehorsam, außerdem keinerlei Jagdtrieb und kommt mit anderen Hunden, Joggern, Kinderwagen, etc. wunderbar klar.
Das Problem:
Trotz seines guten Grundgehorsams liegt das Problem darin, dass Bruno alle anderen Hunde grundsätzlich erst mal toll findet und auf sie zuläuft. Er versteht nicht, dass andere Hunde nicht immer lieb sind.
Ich habe ihn anfangs gern auch mal im Wald frei laufen lassen und mir ist bewusst, dass es fahrlässig ist, einen schlecht erzogenen Hund ohne Leine laufen zu lassen. Ist meiner aber ja nicht…
Allerdings läuft er durch seine große Sympathie anderen Hunden gegenüber gern einfach drauf los, um sie kennenzulernen. Er hört dann leider überhaupt nicht mehr auf den Rückruf. Viele Hunde bleiben entspannt, freuen sich, schnüffeln, wedeln und weiter geht’s. Bruno ist dabei ÜBERHAUPT nicht aggressiv – es sei denn, der jeweils andere Hund ist es, bellt ihn an oder sogar nach ihm schnappt. Dann legt meiner auch los…
Wenn ich ihn vorher an die Leine nehme, dann erdrosselt er sich fast und ist manchmal (eher sehr selten) auch seinerseits aggressiv. Fazit: Er ist im Umgang mit anderen Hunden total auf diese fixiert und sieht oder hört mich nicht mehr.
Ich habe es mit Training auf dem Hundeplatz versucht: Leider mit dem Ergebnis, dass Bruno so sehr von anderen Hunden abgelenkt wird, dass nichts mehr klappt und er daher auch nichts mitnimmt.
Ich habe es mit Schleppleine und intensivem Training am Grundgehorsam versucht – Funktioniert alles tadellos, solange keine anderen Hunde ins Blickfeld kommen. Nachdem es trotzdem einige Male mit Schleppleine und dann auch ohne Leine geklappt hat, hatte ich Hoffnung. Doch just heute ist er wieder in sein altes Muster verfallen und rannte einfach drauf los. Anderer Hund war an der Leine, schnappte nach Bruno und die Katastrophe war perfekt. Es ist zwar nichts passiert, aber ich musste ich mir natürlich anhören, dass man seinen Hund ja immer an der Leine gängeln muss. Nun bleibt er also wieder an der Leine, obwohl ich ihm so gern mehr Freiheit erlauben würde!
Bruno reagiert ausgezeichnet auf Handzeichen, leider weniger gut auf Rufzeichen. Und – er kennt noch immer nicht seinen Namen, obwohl ich auch hier schon tief in die Trickkiste gegriffen habe. Nur kann ich mir schlecht ein Handzeichen für seinen Namen ausdenken...
Leider kann ich ihn nur mit Leckerlis belohnen. Die scheinen aber nicht Anreiz genug zu sein, seine Aufmerksamkeit wieder mir zuzuwenden, wenn andere Hunde da sind. Spielen, Dummies und ähnliches funktioniert als Belohnung nicht, weil er als Arbeitshund „verlernt“ hat zu spielen und dies nicht als Belohnung empfindet. Klingt blöd, aber Spieltau, Ball, Stofftiere usw. beachtet er gar nicht, geht sogar weg, wenn man mit ihm spielen will.
Mein Ziel wäre ein Hund, der entspannt bei mir bleibt und sich sein gesteigertes Interesse an anderen Hunden zumindest kontrollieren lässt und er sich vor allem zurück rufen lässt.
Ich selbst würde mich eher in die Kategorie der selbstbewussten Menschen einordnen, habe Hundeerfahrung und weiß einen Hund durchaus zu führen. Aber hier bin ich mit meinem Latein am Ende. Bevor ich mein Geld in die Hundeschule trage, würde ich mich über ein paar Tipps von euch wirklich wie ein kleiner Schneekönig freuen…