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hüterin

Fortgeschrittener

  • »hüterin« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 292

Wohnort: A.Holland - Jakimow

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1

Montag, 18. Oktober 2010, 13:16

Hütehund wird als Krank bezeichnet

Sowas gibts auch.
Da hüte ich gestern die Schafherde, wie immer.
Und gerade am Wochenende, sind viele Radfahrer,Wanderer unterwegs.
Wie es nun mal auch ist sprechen die Menschen einen ja auch mal an, wenn sie Fragen zu denn Schafen, Hunden oder d.Schäferberuf haben.
Wie gesagt Ajax lief Furche an d.Straße wie ein verrückter (hat einen stark ausgeprägten Hütetrieb).
Nun stand eine Frau mit ihrem Rad dort, und schaute Ajax bei seiner Arbeit zu.
Nach einigen Minuten ,ging sie zu mir.
Und fragte ob Ajax krank sei,weil er ja nur auf und ab liefe,und sich nicht einmal hinlege .
Ich erzählte das er ein Altdeutscher Hütehund ist,und diese gerne Wehren (furche),weil sie einen Hütetrieb haben,und darauf schon seit jahren hingezüchtet wurden u.s.w.
Sie konnte es nicht
Verstehen das Er seine Arbeit gerne macht.
Mit dieser Frau konnte ich mich einfach nicht fair unterhalten.
Ein Kommentar was sie noch brachte war, das Zwingerhaltung ja das schlimmste sei was es gibt ,und somit auch einen Hund antun kann.
Ich bin ein Mensch der gerne anderen versucht etwas zu erklären,aber bei so jemand lohnt es kaum,alles was ich versuchte ihr nahe zubringen,ging ins lehre.
Welche Hunde sie kannte waren Border ,aber diese kann man nun gar nicht mit Altd. vergleichen.
Was bedeutet das mehr Aufklärungsarbeit über Altdeutsche Hütehunde,und somit auch erläutern wo für Sie eigentlich mal gezüchtet wurden,
bzw. auch noch werden, aber die Hüteschäfer nehmen leider nun auch nicht zu, sondern eher ab.
Grüße Anne ¤
Achte den Hüter der Herde, wenn du willst, dass die Schafe in Frieden leben. (Sokrates)

Marco

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2

Montag, 18. Oktober 2010, 18:07

Moin Anne,

der "gute Mensch" von heute sieht natürlich sofort, dass ein Hund der "nur" auf und ab läuft, krank sein muss. Das kann ja gar nichts anderes sein, als ein Zwingerkoller! :nene:

Dass Dein Hund aber keineswegs nur stereotyp eine immer gleiche Strecke abgelaufen ist, sondern sich immer auf die Herde bezogen bewegt hat, ist ihr wohl entgangen. Schade eigentlich, so verpufft ihre ja offenbar vorhandene Tierfreundlichkeit zu bloßer Besserwisserei!

Ganz bestimmt hat es was damit zu tun, dass nicht genug bekannt ist, über die Altdeutschen und wie sie arbeiten. Ich denke aber, dass auch vielen Tier- und Hundefreunden eine Menge Beobachtungsfähigkeit fehlt, um zu sehen, wann es einem Tier gut geht, wann es Stress hat und wann es ihm wirklich schlecht geht. Manche haben gar die Vorstellung, dass jede Form von "Arbeit" für einen Hund unnatürlich und unmoralisch wären. Da wird dann schnell der gelangweilte und resignierende Familien-Goldie zum "lieben Hund", der ja auch Hund sein darf und der arbeitende Hüter ist ein zwanghaftes, krankes und gequältes Tier.

Ob es hilft, die Menschen aufzufordern, einfach die Augen aufzumachen und genau hinzuschauen?

Besten Gruß,
Marco
I find it difficult to understand why punishment would be necessary to teach the relatively simple behaviors asked for in "competition" (Bob Bailey)

Ute

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3

Montag, 18. Oktober 2010, 22:40

Das sind die netten Stadtmenschen, die irgentwann mal einen kleinen Film über Hütehunde und Schafherden gesehen haben und meinen nun mitreden zu müssen.

Ich werde auch immer wieder gefragt, warum machst du Schutzdienst oder Wachhundausbildung, wofür braucht man das als "Otto-normal-Hundehalter"?

Weil der Hund Spaß dran hat, was zu machen!

Aber ich kenne die Beratungresistenten zu genüge und ich habe keine Lust mehr mich mit denen auseinander zu setzen.
"Ich habe große Achtung vor der Menschenkenntnis meines Hundes - er ist schneller und gründlicher als ich."

hüterin

Fortgeschrittener

  • »hüterin« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 292

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4

Dienstag, 19. Oktober 2010, 16:51

Hallo
Eventuell liegt es aber auch daran das heutzutage der Hund schon oft nicht mehr als Tier gesehen wird ,sondern regelrecht als Kind .
Da braucht man nur mal ins Futterhaus oder Fressnapf gehen, allein was es da in meinen Augen für Überfluss an Spielzeug gibt.
Oder Hundekleidung u.s.w.
Früher gab es so einen Überfluss nicht ,und Hunde gab es auch,und sie wurden auch gut erzogen, ausgebildet,ohne wie oft heute ohne Leckerli nichts funktionieren soll.
Damals waren auch noch deutlich mehr Hüteschäfer unterwegs. Da wird es auch Probleme gegeben haben.
Allein schon beim Ziehen mit der Herde merke ich das die Menschheit nur im Streß ist,und kaum einer wartet die Zeit ab ,bis die Herde wieder von der Straße abgezogen ist.
Die Älteren Menschen oder Kinder ,sie freuen sich eine Schafherde zu sehen.
Nochmal zum Hütetrieb, nicht jeder Hütehund hat ja einen starken Hütetrieb bzw. hat Interesse am Hüten.
Wenn ich mir jetzt mal denke das mein Hund sich alle paar Minuten hinlegt, und dann in einer Situation wo voller Einsatz gefragt ist, da würde ich mit einem Hund der kaum einen Hütetrieb zeigt nicht zum gewünschten Erfolg kommen.
Klar gibt es auch Flächen wo die Hunde auch mal für eine Zeit am Ränzel bleiben, selbst diese Zeit würden sie lieber Arbeiten.Man merkt es ihnen regelrecht an wie Glücklich und Zufrieden Sie sind wenn es ab in die Furche geht.
Grüße Anne ¤
Achte den Hüter der Herde, wenn du willst, dass die Schafe in Frieden leben. (Sokrates)

Martina

Schüler

Beiträge: 91

Wohnort: Leipzig, Sachsen

Beruf: Mitarbeit in einem mittelständischen Unternehmen (Metallbearbeitung); Dipl.Ing.Arch.(FH)

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5

Freitag, 12. November 2010, 20:46

Hallo Anne,
na, da stehen die Zeiten wohl auf Sturm!?
Bei uns kam es zu einem "Vorfall", wodurch jetzt eine Schäferin für die Arbeit ihres Hundes ´ne Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung zu laufen hat!

Ist ein Mann mit nicht angeleintem Hund in ihre Herde marschiert, hat die Tiere durcheinandergewirbelt und sich um ihre Einwände nicht geschert. Ihr Hund wollte den eindringenden Hund aus der Herde drängen und hat dabei wohl Herrchen erwischt, beschwert der sich noch! Ihr Schäfer seid dann wohl Freiwild für alle Möchtgern-Draufgänger und -Tierschützer...

Müsst Ihr Schäfer noch ein Seminar Erwachsenen-Pädagogik und Psychologie belegen, damit Ihr angemessen auf diverse Grenzgänger reagieren könnt... Deine Erfahrung kann ich teilen: Kinder und ältere Menschen sind in der Lage, sich über Tiere zu freuen und am Bild der weidenden Schafe. Warum das "Mittelalter" und die Schnösel meinen, sich an den Schäfer/innen abreagieren zu müssen, ist mir ein völliges Rätsel!

Wenn ich mit meinem Hüterich unterwegs an Schafe komm, warten wir, bis der Schäfer das ok gibt, durch zu gehen. Muss dazu sagen, dass es bei uns viele Dämme gibt, die leider immer mehr maschinell gemäht werden, weil die Schafe bei der Erholung der Stadtmenschen inzwischen als störend empfunden werden. Weiden sie auf der Dammkrone, muss man nämlich mal vom Rad absteigen oder eben mit seinem Hund warten. Lösung der Stadt: nicht Schutz und Info für die Schäfer, sondern weg mit dem Viehzeug und Maschinen ran!

Hab gerade beim SSZV gelesen, dass die Schafzuchtverbände durchsetzen konnten, dass die Hütearbeit jetzt generell anerkannt wird. Vielleicht entwickelt sich ja was draus. Es gibt also noch Hoffnung, aber sie will erkämpft werden! An Infomaterial arbeiten wir gerade, unser erster Aufsteller wurde gut angenommen und die Leute waren sehr erstaunt, weil sie vieles halt nicht wissen. Der nächste ist in Arbeit.

Alles Gute für Euer Tun

Martina
[SIZE=7]James Matthew Barrie:[/SIZE]
Glück liegt nicht darin, dass man tut, was man mag, sondern dass man mag, was man tut.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Martina« (18. November 2010, 16:32)