Hi,
mein Westerwälder Fuchs wurde im Alter von 14 Monaten HD-geröntgt, unter Narkose, die Aufnahme von Dr. Tellhelm in Gießen ausgewertet. Er hatte eine C2-Hüfte, also "noch" leichte HD. Damit ist er 10 Jahre praktisch beschwerdefrei als Rettungshund gelaufen. Danach fingen die Arthrosen an, ihren Tribut zu fordern, die Hüfte war halt nicht mehr so belastbar, was sich dank der guten Muskulatur aber nicht zu doll geäußert hat - er hat mit über 12 Jahren im Februar dieses Jahres noch seine Flächenprüfung nach gemPPO (DIN 13050) mit "sehr gut" bestanden. Gute 4 Wochen später ging er in Rente, wegen Niereninsuffizienz durfte er körperlich nicht mehr belastet werden. Jetzt, mit knapp 13, läuft er auf der Hinterhand nicht mehr so gut, weil durch das fehlende Training die Muskeln deutlich schwinden.
Seine Ellbogen und Schultergelenke waren "frei" von ED oder OCD, wobei er mit den Jahren leichte Schulterarthrosen und nach einer Ellbogenverletzung auf einer Seite eine ausgeprägte Ellbogenarthrose entwickelt hat. Das ist aber bei Hunden, die teilweise extremer körperlicher Belastung (schwere Trümmerarbeit) ausgesetzt sind, mit den Jahren nicht ungewöhnlich.
Auch wenn die Gelenke knirschen, das Gehör nachlässt, die Linsentrübung zunimmt und das Fell immer silberner wird - der Wille ist immer noch da, der Trieb ungebrochen. Und - er hat eine einzige, winzige Spondylose an der Brustwirbelsäule. LWS ist obB....
Zur Spondylose eine kleine Anmerkung:
Meistens sind sie völlig ohne Symptome, sie sind bei unglaublich vielen Hunden (Rassehunde, Mixe) als harmloser Nebenbefund auf Röntgenaufnahmen zu sehen. Sie treten dort auf, wo besonders viel Bewegung in der Wirbelsäule auftritt, also an den schubübertragenen Stellen Th13/L1 und L7/S1. Der Körper versucht, diese Stellen zu verstärken und so vor Überanspruchung zu schützen. Dazu lagert er Calciumsalze in die Bänder, die diese Wirbel zusammenhalten, ein, so dass sie verknöchern. Das macht dann die typischen Lokalisationen und die typischen Formen der Spondylosen aus.
Erst in extremer Ausprägung ("Bambuswirbelsäule") oder in deren Vorläuferformen versteifen sie die Wirbelsäule, so dass enge Wendungen, starkes Beugen und Strecken nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich sind (mechanisches Hindernis).
In manchen Fällen können Spondylosen "scharfkantig" sein oder bei bestimmten Bewegungen die aus der Wirbelsäule abgehenden Nerven einklemmen oder reizen. Dann kommt es zu Rückenschmerzen.
Bei manchen Rassen (Boxer, die meisten Molosser wie Mastinos, aber auch der DSH und andere) sind die Spondylosen schon sehr früh sehr stark ausgeprägt und man hat sie in die Zuchtauswertungsprogramme ebenso aufgenommen wie HD/ED/OCD röntgen und die Herzuntersuchung. Dabei dürfen die Hunde erst im Alter von 3 Jahren auf Spondylose untersucht werden, weil da vorher meist nix ist. Für die Röntgenaufnahme ist keine Narkose erforderlich.
So, das reicht erst mal - muss morgen fit sein, der Weisheitszahn kommt raus

und mein Welpe kommt (dann als Belohnung


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