Tagchen zusammen.
Zum Thema BARFen möchte ich hier unsere Erfahrungen mal loswerden.
Erster Fall:
Unsere Tigerin ist jetzt 5 Jahre alt. Sie hatte schon als Welpe stetig Untergewicht und war eine sehr schlechte Esserin. Mit dem "besten" TroFu gefüttert (vom Tierarzt empfohlen! und verkauft!) änderte sich nichts, im Gegenteil: wunde Pfoten, gerötete Haut und Juckanfälle! Nach Umstellung auf gekochtes Fleisch mit Reis verbesserte sich der Zustand sehr schnell. Der Tierarzt empfahl wieder TroFu zu füttern, einen Tag später das selbe Dilemma!
Wieder zurück zum Gekochtem war alles wieder gut. Dann gabs einmal Tiefkühlfisch, roh, die Allergie trat sofort wieder auf, wir hatten den Übeltäter gefunden: Fischmehl. Eine Recherche (wir haben die Möglichkeit hier genauer nachzusehen) ergab dass 95% aller TroFu's Fischmehl enthalten (tierische Nebenerzeugnisse und Bindemittel), ohne Fischmehl gibts nur wenige und diese sind kaltgepresst und schw****teuer. Daraufhin haben wir uns entschlossen zu BARFen.
Zweiter Fall: Unser Hovawart ist jetzt sieben Jahre alt. Mit zwei Jahren wurde er kastriert und hat ab dem Tag ständig zugenommen. Jeder Happen, jedes Leckerli hat er 10-fach in Körpergewicht umgesetzt. Die TroFu Sorte wurde in "Light"-Variante gewechselt (wie oben vom TA empfohlen!). Keine Änderung!
Wohlgemerkt, das Futter gilt als eines der Besten und der Teuersten! Die Futterration wurde immer geringer und ein 36kg Hund hat Appetit das ist klar.
Mit dem Beginn des BARFens hat sich alles grundlegend geändert. Die Tigerin kann heute rohen Fisch in Unmengen fressen ohne irgendwelche allergischen Anfälle zu bekommen. Der Hovawart bekommt seinem Körpergewicht angepasste Futterrationen und sein Idealgewicht kann mühelos eingehalten werden. Dass beide gesund und munter sind, ist für uns selbstverständlich.
Eigentlich ist BARFen ganz einfach:
2-3% vom
idealen Körpergewicht ergibt die Futtermenge pro Tag.
davon 1/3 Kohlehydrate in Form von Obst, Gemüse
wenn Getreide zugefüttert werden soll/muss (deckt erhöhten Energiebedarf), dann höchstens 1/3 vom Kohlehydratbedarf.
2/3 in Form von (Roh-)Fleisch in jeglich erdenklicher Form (außer Schwein).
Beispiel: Hund soll 36kg wiegen, 2-3% wären dann 720g bis 1080g Tagesration. (Die Spanne zeigt schon wie relativ das Ganze zu sehen ist). Legen wir uns mal auf 900g fest. Dann würden 300g Gemüse/Obst (am besten morgens) verfüttert. Angereichert mit Quark, Joghurt o.ä. je nach Laune. Öle, also ungesättigte Fettsäuren sollten auf jeden Fall (1-2 Esslöffel) dazu verabreicht werden. Auf jeden Fall das Ganze gut pürieren, Hunde können Pflanzenfasern nicht aufschliessen, dazu ist die Zeit für die Verdauung zu kurz und sie besitzen nicht die notwendigen Enzyme wie wir Menschen. Haben Hunde höheren Energiebedarf (Arbeits- und Sporthunde) dann können (hier zum Besipiel passend) bis zu 100g Getreideanteile (Kalorien) beigemengt werden (der Obst/Gemüse-Anteil verringert sich natürlich dadurch!). Der Fleischanteil wäre dann 600g der bei einer zweiten Mahlzeit gegeben wird. Wir unterteilen diesen Anteil an Fleisch (Nachmittags 500g) und Knochen (Abends bis 200g je nach dem). Getriede bekommen unsere nur in geringen Mengen und nur nach Bedarf.
An Fleisch sollten alle erdenklichen Sorten, am besten vom Rind, verfüttert werden. Hier können und sollen Euter, Kopffleisch, Pansen, Lefzen und alles andere verwendet werden. Nur reines Muskelfleisch zu füttern wäre zu einseitig.
Bei Gemüse gilt eines zu beachten: keine Tomaten, Paprika (Nachtschattengewächse) und keine (Wein)Trauben. Einschränkungen gibts es hier aber kaum (bitte nachlesen).
Wir BARFen nun schon seit über drei Jahren und unsere Hunde sind rundum gesund, zum (Umsatz)-Leid unseres Tierarztes. Obst holen sie sich sogar selbst von den Bäumen und wenn ich einen Apfel esse läuft bei beiden der Sabber.
Noch eines zum Mischen von TroFu und BARFen: Finger weg! TroFu benötigt durch den hohen Getreideanteil eine längere Verweilzeit im Magen und Darm. Fleisch, Obst und Gemüse "überholen" das TroFu und es kommt zu Magen- und Darmbeschwerden. Die Konzentration der Magensäure erhöht sich automatisch beim BARFen und das ist bei Vergabe von TroFu bedenklich wegen der Übersäuerung. Beim Menschen führt sowas zu Darmentzündungen und/oder zu Sodbrennen.
Noch eine kleine Geschichte zu unserem Tierarzt:
Unsere Tigerin hatte nachweislich von Geburt an Würmer. Mehrfache (chemische) Entwurmungskuren waren erfolglos. Nach jeder Entwurmung liesen wir den Kot untersuchen und nach 14 Tagen waren die Biester wieder da, mehr wie zuvor! Dann haben wir eine Kräuterkur ausprobiert (cdVet) und nach 3 Monaten war die Kleine dann endlich wurmfrei. Eine Leidenschaft der Kleinen ist es Mäuse zu fangen und zu vertilgen (BARFen intuitiv
) und da wir regelmäßig Kotproben untersuchen lassen, wissen wir dass beide Hunde absolut wurmfrei sind (ohne Entwurmungskuren und das seit Jahren!!). Das Imunsystem ist so stark, die Konzentration der Magensäure so hoch (durch das BARFen) das Parasiten dieser Art keinerlei Chance mehr haben. Was will man mehr.
Hier noch ein paar Literaturhinweise:
Hunde würden länger leben, wenn ...: Schwarzbuch Tierarzt von Dr. med. vet. Jutta Ziegler
Das natürliche Allergie-Stopp-Programm von Vera Rosival
B.A.R.F. - Artgerechte Rohernährung für Hunde: Ein praktischer Ratgeber von Barbara Messika
... gibts alles bei Amazon.de
... und wer noch Fragen hat, nur zu!!