Bei strahlendem Wetter fand wieder einmal vor malerischer Kulisse ein Leistungshüten der AAH in Ranis, Thüringen, statt.
Die jeweils zwei besten Hüteschäfer jedes Landesverbandes der AAH traten mit ihren Hundegespannen an, um eine Herde von 300 Merinoschafen über den Parcours zu treiben.
Zum ersten Mal konnte sich in diesem Jahr auch aus Niedersachsen eine Schäferin für das Bundeshüten qualifizieren.
Mit der Bundesmeisterschaft im Leistungshüten soll nicht nur die Hütetradition der Schäfer gepflegt werden, es soll auch die Leistungsfähigkeit der Altdeutschen Hütehunde verdeutlichen und eine Möglichkeit bieten, Kontakte zwischen Interessenten und Züchtern zu knüpfen.
Der Landesverband Thüringen hat mit Unterstützung des Landesverbandes der Thüringer Schafzüchter, der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, dem Ausrichterbetrieb Agrarprodukte Ludwigshof und der Verwaltungsgemeinschaft Ranis-Ziegenrück eine sehr gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt.
Der Hüteparcours war sorgfältig vorbereitet und gut durchdacht, die Zuschauer konnten das Geschehen problemlos und im engen Gehüt sogar aus unmittelbarer Nähe verfolgen. Die Herde war gut vorbereitet und zog beim ersten Hüter am Samstagmorgen zwar noch etwas verwirrt, aber bis zum letzten Hütedurchgang am Sonntagnachmittag 13 mal willig durch das Gelände.
Hüterichter waren Günter Tschierschke aus Baden-Württemberg, Siegfried Butzmann aus Sachsen-Anhalt und Andreas Kober aus Sachsen. Beim Losen ergab sich folgende Startreihenfolge:
Der erste Durchgang von Wilfried Vogel mit seinen Füchsen war noch etwas unruhig, zumal die Herde nur schwarze Hunde gewohnt war und auf die ersten „Roten“ noch etwas nervös reagierte. Aber schnell gewöhnten sie sich an die neuen Umstände. Interessant war es zu beobachten, wie unterschiedlich die Hunde der verschiedenen Bundesländer arbeiten. Vor allem die Süddeutschen Hunde arbeiten zumeist näher an der Herde und deutlich ruhiger, was den Gegebenheiten der Landschaft eher entspricht, in einem Wettbewerb wie diesem aber leider zu Einbußen in der Bewertung des Fleißes und dem Halten der Furche führt. Andere Hunde arbeiten wiederum so temperamentvoll und selbstständig, dass in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel beim Wehren am Verkehr, die Herde schon wieder vor das fahrende Fahrzeug gedrückt wird. In solchen Situationen konnte der Schäfer beweisen, wie gut er Hund und Herde im Griff hat. Schön war es auch zu sehen, wie eine Altdeutsche Fuchshündin mit 11 Jahren noch sprühend vor Hütetrieb an der Herde arbeitet oder wie die Kommunikation zwischen Hund und Schäfer auch über große Entfernungen im weiten Gehüt noch möglich ist.
Abschließend kam es zu folgendem Ergebnis:
Platzierung | Name | Landesverband | Hüteleistung (max. 55 Pkt.) | Halbenhund (max. 45 Pkt.) | Beihund (max. 15 Pkt.) | Gesamt- punkte |
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1 | Günter Schöbel | Thüringen | 51,3 | 40,0 | 12,1 | 103,4 |
2 | Bernd Bernhardt | Sachsen-Anhalt | 48,0 | 39,4 | 13,2 | 100,6 |
3 | Martin Winz | Sachsen-Anhalt | 45,3 | 37,8 | 11,8 | 94,9 |
4 | Peter Knauth | Thüringen | 41,4 | 34,0 | 10,1 | 85,5 |
5 | Bernd Weise | Brandenburg | 40,0 | 35,0 | 8,3 | 83,3 |
6 | Mathias Möckel | Sachsen | 40,0 | 31,3 | 9,5 | 80,8 |
7 | Heinrich Elmshäuser | Hessen | 35,1 | 32,0 | 10,6 | 77,7 |
8 | Simone Müller | Niedersachsen | 37,0 | 30,4 | 8,9 | 76,3 |
9 | Egon Walter | Hessen-Süd | 36,2 | 30,3 | 6,7 | 73,2 |
10 | Herbert Schaible | Baden-Württemberg | 37,7 | 27,0 | 6,5 | 71,2 |
11 | Frank Kieslich | Sachsen | 34,7 | 25,7 | 7,6 | 68,0 |
12 | Wilfried Vogel | Brandenburg | 25,0 | 25,5 | 6,1 | 56,6 |
13 | Harald Höfel | Baden-Württemberg | 24,6 | 20,3 | 6,3 | 51,2 |
Im nächsten Jahr wird es kein Bundeshüten der AAH geben, da das Leistungshüten der VDL ansteht. Im Jahr 2006 wird das 5. Bundeshüten der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde in Brandenburg stattfinden.
Susanne Zander
Schriftführerin des Bundesverbandes der AAH (e.V.)