Arbeitsgemeinschaft zur Zucht
Altdeutscher Hütehunde

Bericht zum 13. Bundeshüten der AAH in Hessen

11. September 2017

Ralf Engel aus Sachsen Anhalt gewinnt das 13. Bundesleistungshüten der AAH

Es war ein beeindruckendes Ereignis! Zusammen mit den Aktiven vom Landesverband Hessen organisierten Katja und Heiko Berbalk ein rundum gelungenes Fest auf dem wunderschönen Gelände ihrer Schäferei in Waldems-Wüstems- selbst das Wetter war perfekt! Gehütet wurde eine sehr gut gepflegte Herde von 300 Rhönschafen. Die Zuschauer sahen vor allem am Samstag spannende Durchgänge der Hüteteilnehmer, da Herde und Hütegelände ein routiniertes Zusammenspiel von Hüter und Hunden erforderten.

Mit Los Nr. 1 bewies Mario Reinhäkel, wie bei einem Bundeshüten erfahrene Hüter mit gut ausgebildeten Hunden auch in schwierigen Situationen sehr gute Hüteleistungen zeigen können. Mit seinem Haupthund Rea von der Taubenpost ("Hexe", Mitteldeutsche Gelbbacke, 6 Jahre) und seinem Beihund Betty vom Fuchsberg (Fuchs, 7 Jahre) beeindruckte Reinhäkel die Richter und Zuschauer mit seiner Ruhe und dem guten Gehorsam seiner Hunde, so dass er trotz des unruhigen Beginns und schwieriger Situationen die Herde sicher über den Parcours führte. Er belegte mit 99,5 Punkten Platz 4.
Los Nr. 2 hatte Bernd Angelroth aus Thüringen gezogen, der mit seinen Mitteldeutschen Schwarzen aus seiner eigenen Zucht "Vom Freudental" einen sehr guten Durchgang zeigte. Er belegte mit 106 Punkten Rang 2.
Ralf Engel aus Sachsen Anhalt hatte Los Nr. 3 gezogen und führte ein Gespann Mitteldeutscher Schwarzer, die ebenfalls aus dem Zwinger von Bernd Angelroth "Vom Freudental" stammen. Mit seinem Haupthund Sepp und dem Beihund Hasso gewinnt er mit 108 Punkten das 13. Bundeshüten der AAH.
Den ersten Hütetag beendeten Michael Schulze aus Sachsen mit Los Nr. 4 und Mathias Koch aus Niedersachsen mit Los Nr. 5.  Schulze führte sein Gespann Schlitzer und Bella aus seiner Zucht "Vom Vogelberg", erreichte 84 Punkte und belegt Platz 5. Koch nahm zum ersten Mal an einem Bundeshüten teil. Er zeigte eine gute Leistung, erreichte 77,5 Punkte und belegt Platz 7. Mathias Koch hütete mit seiner Haupthündin Anni vom Wendlanddeich (Mitteldeutsche Schwarze) und seinem Beihund Meier's Boris, einem Mitteldeutschen Gelbbacken.

Am zweiten Tag war die Herde deutlich ruhiger und führiger, reagierte aber nach wie vor sensibel auf die teils druckvoll arbeitenden Hunde, so dass jeder Teilnehmer seine ganz eigenen Herausforderungen zu meistern hatte. Sonntag eröffnete Frank-Peter Enseroth aus Rheinland-Pfalz mit seinem Haupthund Brunnlieb's Falko (Mitteldeutsche Gelbbacke) und dem 2,5 Jahre alten Lex (Ajax vom Höllengrund), einem Mitteldeutschen Schwarzen, den zweiten Hütetag. Er zeigte ein ruhiges, souveränes Hüten, das mit 100,5 Punkten beurteilt wurde und belegt den dritten Platz. Das Gespann Wolle und Caspa von Frank Meyenberg aus Hessen mit der Los Nr. 7 hatte zwar an diesem Sonntag nicht seinen besten Lauf (83,5 Punkte, Platz 6), aber Heinrich Elmsheuser, Vorsitzender der AAH LV Hessen, ehrte Meyenberg bei der Siegerehrung für seine hervorragenden Leistungen als Hüteschäfer. Meyenberg hatte zum 10. Mal in Folge als bester Hüter aus dem LV Hessen an einem Bundeshüten teilgenommen. Elmsheuser selbst war am Vorabend vom LV Hessen als Gründungsmitglied der AAH, für seine Verdienste um den Verein und um die Altdeutschen Hütehunde geehrt worden.
Mit Los Nr. 8 startete Thomas Inzelsperger aus Bayern. Er führte zwei Süddeutsche Strobel, Fatma und Uschi  vom Lisastrauf, 7 und 3 Jahre, und erreichte mit seinem Gespann 73 Punkte. Rainer Schulze aus Brandenburg belegte mit seinen Mitteldeutschen Gelbbacken Phoebe und Raja aus seinem Zwinger "Von der Taubenpost" Platz 9, konnte sich aber auch an der guten Leistung von Rea von der Taubenpost freuen, dem Haupthund von Mario Reinhäkel.
Die drei Leistungsrichter Günter Lutz aus Rheinland Pfalz, Reimund Nagel aus Sachsen Anhalt und Rainhard Rohde aus Mecklenburg Vorpommern bewiesen ihre Übersicht und Erfahrung bei der Punktevergabe und der klaren Unterscheidung, in wie weit Störungen im Hüteablauf weniger der mangelnden Zusammenarbeit von Hüter und Hunden als der Eigenart der Herde zuzurechnen waren.  
Sehr lebendig, vielfältig und unterhaltsam und vor allem beeindruckend gut besucht war das am zweiten Tag auf Hof Berbalk stattfindende Hoffest, das tausende Besucher anlockte. Neben einem bunten Hofmarkt mit Produkten aus der Region, Musik und Info-Ständen, wurden im Schafstall dem Besucher auch verschiedene Schafrassen und Nutztiere vorgestellt, da der Betrieb als Arche-Hof geführt wird. Und überall zeigte sich die umsichtige Vorbereitung durch die Familie Berbalk und die unermüdliche Arbeit der vielen Helfer, die einen reibungslosen Ablauf sicherstellten.

Vor der feierlichen Siegerehrung nutzte der Bundesverband der AAH die Gelegenheit, sich bei Dr. Rainer Beuing und seiner Tocher, Dr. Gabriele Schiller, vom TG Verlag in Gießen für die jahrzehntelange gute und konstruktive Zusammenarbeit zu bedanken und ihre Verdienste für die Zuchtarbeit der AAH zu würdigen. Unter der Leitung von Dr. Beuing wurde 1989 im TG-Verlag das Zuchtbuch der AAH angelegt und stellt seither die Grundlage der Aktivitäten der AAH zum Erhalt der der Schläge der Altdeutschen Hütehunde dar. Seit einigen Jahren hat Frau Dr. Schiller diese Aufgabe übernommen und steht den Zuchtwarten stets als kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Geehrt wurde auch Marin Winz für seine Leistungen für die AAH auf Bundes- und Landesebene. Martin Winz ist Gründungsmitglied der AAH, seit der Öffnung des Zuchtbuches 1989  sind an die 30 Würfe aus seinem Zwinger "Von der Seebener Alm" mit weit über 100 Hunden darin registriert. Winz hat an unzähligen Leistungshüten auf Regional-, Landes- und Bundesebene mit großem Erfolg teilgenommen und dort immer wieder junge Hunde präsentiert. Damit hat er eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der Hunde aus seiner Zucht und sein Können als Leistungshüter unter Beweis gestellt. Er hat während seiner Amtszeit im Landesverband Sachsen-Anhalt und im Bundesverband der AAH als Zuchtwart und Vorsitzender stets die Zuchtarbeit und die Zusammenarbeit aller Schäfer und Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft vor alle anderen Aufgaben der AAH gestellt. Die AAH dankt Martin Winz für sein Engagement und hofft, ihm und seinen Hunden noch   viele Jahre an der Herde und auf Hüteveranstaltungen zu begegnen.
In der AAH engagieren sich viele Schäfer, Schafhalter, Mitglieder und Züchter für den Erhalt der Leistungsfähigkeit der Altdeutschen in der Vielfalt ihrer Schläge. Auf Hüteveranstaltungen wie hier beim Bundeshüten wird diese Leistungsfähigkeit vielleicht am besten dadurch veranschaulicht, dass der jüngste der vorgeführten Hunde gerade 2,5 Jahre, der Älteste über 11 Jahre alt war. Diese Leistungsfähigkeit zu erhalten soll auch in Zukunft unser Ziel sein.

Der Bundesverband der AAH bedankt sich sehr herzlich bei Familie Berbalk und Ihren Helfern, dem LV Hessen und allen Teilnehmern und Gästen für Ihr Engagement und die Bereitschaft, sich so für den Erhalt der Tradition der Bundeshüten und damit auch für den Erhalt der Altdeutschen Hütehunde einzusetzen.

Susanne Zander

Schriftführerin AAH Bundesverband e.V.

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